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- Autor: Evelyn Netzer-Kloft
- Posted: 26. Dezember 2023
- Kategorie: Entdeckungen, Frankreich
Frankreichs Küsten – Côte d’Argent
Ich muss mich etwas ranhalten, um mein Vorhaben die 5000 km Küstenstrecke Frankreichs noch zu entdecken. Dieses Jahr war die Côte d’Argent, die Silberküste angesagt. Tatsächlich schimmert der wunderbare feine Sandstrand je nach Lichteinfall leicht silbern. Mit 200 km Länge, die nur durch den Bassin d’Arcachon unterbrochen wird, lässt sie die Herzen der Badeurlauber höher schlagen.

Und Badeurlauber, Austernfans und Sonnenuntergangsromantiker sind auch die Zielgruppe. Der Atlantik in dieser Region ist gerade an der Silberküste außergewöhnlich wild und unberechenbar und deshalb zieht es besonders die versierten Surfer hierher. Entsprechend jung sind hier die Urlauber und so gibt es auch reichlich einfachere und preiswertere Unterkünfte und viele Campingplätze. Im Juli und August ist die Region ausgesprochen beliebt bei Surfern aus aller Welt.
Die Badeorte Mimizan, Contis oder Biscarosse sind weitestgehend auf diese Zielgruppe ausgerichtet, während Hossegor und Seignosse auch ältere Urlauber anspricht, mit großen Golfplätzen und Einkaufsstraßen zum Flanieren, ebenso Arcachon mit der berühmten Dune de Pilat und den herrlichen Villen in der Winterstadt.

Arcachon und Hossegor entwickelten sich schon im 19./frühen 20. Jahrhundert als mondäne Badeorte, entsprechend gibt es dort die aussergewöhnlichen Villen im Stile der „Les Landes“ zu bestaunen.
Familien mit Kindern verbringen ihren Urlaub eher an den zahlreichen großen Seen, die im Landesinneren liegen, aber sicherer sind. Auch Radler kommen auf ihre Kosten, gibt es doch zahlreiche flache Fahrradwege durch die Kiefernplantagen.

Kiefernplantage ist mein Schlagwort. Bietet doch Les Landes den größten zusammenhängenden Wald in Westeuropa, der jedoch um die Sümpfe und Moore trocken zu legen, ab dem 18. Jahrhundert bewußt angelegt wurde und leider eine Monokultur aus Seekiefern bildet. Was in diesen Tagen auch zu Probleme führt. Bedauerlicherweise ist der Wald auch regelmäßig von Feuer bedroht und viele tausend Hektar Wald wurden bereits von Feuer zerstört.
Für unsere Erkundigungen haben wir uns ein neues Holzhaus in Gastes am Étang de Biscarrosse et de Parentis in unmittelbarer Nähe des Strandes gemietet. Das Holzhaus wurde mit ausgesuchten Hölzern gebaut und ist liebevoll eingerichtet, hat eine große Terrasse und einen Garten, perfekt für Hund und Mensch! Das Haus liegt ruhig und hat einen abgeschlossenen Autostellplatz.


Unser erster Ausflug führte uns nach Arcachon auf die Dune de Pilat. Vor vielen Jahren war ich dort in einem kleinen, einfachen Hotel mit einen schönen Restaurant. Sie servierten dort die sehr gute Austern aus Arcachon. Der Wind zog durch die Fensterritzen und überall knirschte der Sand, auf dem Dachboden hörte liefen die Mäuse. Mittlerweile ist das Hotel zu einem 5 Sterne Hotel (O! La Co(o)rniche) mit einem feinem Restaurant umgebaut worden und von der Terrasse eröffnet sich ein herrlichen Blick auf den Atlantik.

Empfehlenswert ist eine kleine Schiffsfahrt von Arcachon nach Cap Ferret. Cap Ferret war ursprünglich ein kleiner Fischerort und wandelte sind in Laufe der Zeit zu einem netten kleinen Urlaubsort.

Im Anschluss waren wir im Les Richesses d’Arguin in Gujan Mestras einem typischen Restaurant für Meeresfrüchte. Die Platte sah beeindruckender aus als sie schmeckte, es war eher b-Ware. Trotzdem erfreut sich das Restaurant großer Beliebtheit auf bei Einheimischen.

Sehr gut gegessen haben wir bei Chez Flo in Parentis-en-born. Auch dieses Restaurant wird viel von Einheimischen besucht und es empfiehlt sich eine Reservierung.
In Gastes selbst ist die Auswahl an Restaurant eher auf kleine Strandbars beschränkt, auch Geschäfte gibt es kaum. Biscarrosse bietet hier mehr Infrastruktur.
Eine Woche geht schnell herum und um einen Gesamteindruck der Küste zu bekommen besuchten wir noch Biarritz. Biarritz ist ein beliebter Touristenort, der besonders von Survern bevorzugt ist, da die Brandung besonders kräftig ist. Jedoch nicht ganz ungefährlich! Im Ort gibt es eine große Markthalle mit einem großen Angebot, ein Casino darf natürlich nicht fehlen und eine Vielzahl an Restaurants.
Um diesen Landstrich aus erfahrener Hand kennenzulernen, empfehle ich die Lektüre der Krimis von Alexander Oetker. Die Fälle von Luc Verlains sind sehr spannend geschrieben und beschreiben mit viel Herzblut die Region um Bordeaux herum.