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- Autor: Evelyn
- Posted: 22. Dezember 2017
- Kategorie: In Feld & Wiese, Wanderungen
Odenwald – ein Wanderparadies
Ja, wir lieben den Odenwald. Für uns ist er einer der schönsten Wandergebiete Deutschlands. Seit vielen Jahren wandern wir schon im Odenwald und haben nur einen Bruchteil entdeckt.
Seit Marley bei uns ist, bin ich fast täglich dort und erlebe in den Wälder und Feldern immer wieder neue Stimmungen.
Den Nibelungensteig ist für jeden Wanderer ein Traum, herrlich Landschaft – für die der Odenwald berühmt ist – und vorbei ein tolle Sehenswürigkeiten, eine wirklich Empfehlung. Neben den sehr guten Markierungen, gibt es noch ein hervorragendes Kartenwerk vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. In diesem Jahr (2018) feiert der Nibelungensteig sein 10jähriges Jubiläum. Um dieses Ereignis zu feiern werden viele Themenwanderungen angeboten, weitere Information holt man sie bei der Tourist-Information NibelungenLand.
Den Nibelungensteig kann man in unterschiedlichen Etappen laufen. Jeder Abschnitt hat etwas Besonders. Fünf Etappen bin ich schon gelaufen. Wir haben die Etappen so ausgewählt, das man diese etwas abgekürzt von Parkplatz zu Parkplatz wandern kann.
Ich muss gestehen, die erste Etappe war stark verkürzt, da wir ab dem Parkplatz Schollrain zum Geozentrum nach Reichenbach gelaufen sind. Doch gerade diese Wegstrecke bietet Beeindruckendes. Auch wenn man schon öfters am Felsenmeer war, muss man immer wieder staunen. Überall liegen gigantische Granitsteine, die Folge von Verwitterungsprozessen sind. Die Felsansammlung war auch schon zur Römerzeit für den Abbau von Steinen interessant, so findet man einige Reste der bearbeitete Steine.
Die zweite Etappe führte vom Wanderparkplatz „Brunnenwiese“ bei Knoden nach Lindenfels. Der Weg geht am Schannenbacher Moor vorbei und durch eines der schönsten Dörfer im Odenwald: Schlierbach mit den vielen, sehr gepflegten Fachwerkhäusern. Und natürlich unser Ziel, der historische Luftkurort Lindenfels mit seiner Burg.
Die dritte Etappe führte uns vom Gumpener Kreuz nach Gras-Ellenbach. Der Wanderweg geht meist durch den Wald und ist deshalb im Sommer ganz gut zu gehen. Ein etwas steileres Stück führt zur Walburgis-Kapelle hinauf. Eine Bank davor lädt zu einer Rast ein. Wunderschön ist dann das letzte Stück durch das Gaßbachtal.
Die vierte Etappe war bisher für mich die Schönste von Gras-Ellenbach führt der Steig zum Siegfriedsbrunnen, morgens war die Stimmung hier besonders romantisch. Ein gedämpfter Weg führt dann vorbei an dem Moor „Rotes Wasser“, weiter nach Hüttental, auch auf diesem Teilstück laden Bänke zur Rast ein. Dann geht es weiter Richtung Marbachstausee. Empfehlenswert ist diese Teilstück wirklich im Sommern, denn man kommt direkt an den Badestellen des Stausees vorbei und ein erfrischendes Bad lockt. Also Badesachen nicht vergessen! Auf dem Rückweg sollte man nicht vergessen an der Molkerei Hüttental einzukehren und sich mit den Molkereiprodukten einzudecken oder auch diese dort auf den Bänken zu verzehren.
Die fünfte Etappe geht vom Marbach-Stausee bis nach Schöllenbach. Eine Region des Odenwalds, die ich noch nicht kenne. Leider gibt es für diesen Abschnitt noch keine neue Wanderkarte, in dem der Nibelungensteig eingezeichnet ist, so musste noch die alte Karte herhalten. Da wir diesmal nicht mit zwei Autos fahren wollten, entschieden wir die Etappe etwas zu verkürzen. Der Startpunkt war der Bahnhof in Hetzbach, an dem wir das Auto abstellen konnten. Schon hier entdeckten wir die gut Markierung zum Nibelungensteig. Zu Fuß ging es an der Straße entlang zum Himbächel-Viadukt.

Das Viadukt ist eine eingleisige Eisenbahnbrücke, die 1881 eingeweiht wurde. Ein imposantes Industriedenkmal mit 250 m Länge und 43 m Höhe.

Von dort starteten wir unsere 5. Etappe. Der Weg führt anfangs leicht bergan durch den Wald. Fast oben angekommen gibt es noch eine paar schöne Ausblicke über kleinere Gipfel des Odenwalds.
Es folgten noch zwei etwas stärkere Anstiege, der letzte führte uns durch das Ebersberger Felsenmeer. Die gigantisches Sandsteine strahlten im Sonnenlicht hellgrün durch das Moos, das sie fast komplett bedeckt. Eine wunderschöne Stimmung an diesem Morgen.

Weiter geht es zur Gebhardtshütte und der Beschilderung nach. Und dann ist es doch passiert, dass wir eine Markierung falsch interpretiert haben und in einen Forstweg abgebogen sind. Umkehren wollten wir nicht, leider gibt es dort oben kein Netz, so dass ich nicht feststellen konnte, ob wenigstens die Richtung stimmt und in der Karte ist der Nibelungensteig nicht eingezeichnet. Aber wir hatten Glück und kamen doch wieder auf den Steig. Da wir mit der Bahn von Schöllenbach zurückfahren wollten, gingen wir nicht den Schlenker zum Eutersee, sondern geradeaus in einen Hohlweg, der uns direkt nach Schöllenbach führte. Der idyllische Bahnhof von Schöllenbach weckt Erinnerungen an vergangene Zeiten.

Bis die Bahn kam, konnten wir noch unseren Imbiss einnehmen und Marley war nach der 4-stündigen-Wanderung auch kaputt. Insgesamt eine schöne Wanderung mehrheitlich auf Waldwegen.
Die Odenwaldbahn war pünktlich und nach ein paar Minuten kamen wir in Hetzbach an. Noch ein Abstecher, der sich immer lohnt die Molkerei in Hüttental, die auf dem Weg liegt.
Quelle: Auf dem Nibelungensteig, Rainer Tür, Offizieller Wanderführer des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald