Im Fotorausch – Côte de Granit Rose

Sommerpause beendet!

Tage mitten auf dem bretonischen Land, nahe der „Rosa Granitküste“. Diese Küste ist eine Attraktion der besonderen Art. Leider können die Fotos nur ungenügend die monumentale und beeindruckende Kulisse dieser Küste wiedergeben.

Doch Widerstand ist sinnlos, der Zauber ist zu groß und so wird von Felsen zu Felsen geklickt und es kommen locker hundert Fotos zusammen, die nur eingeschränkt die Faszination widerspiegeln, die empfunden wurde.

Besonders in den Morgen- oder Abendstunden, in dem besonderen Licht zeigt sich die Felsenlandschaft von ihrer unwiderstehlichen Art. Für Fotoliebhaber suchterregend.

Beide Stimmungen haben wir versucht einzufangen. Und natürlich haben wir unsere mitgebrachten Stative im Häuschen vergessen.

Doch dieser besondere Landstrich der Bretagne hat noch mehr zu bieten.

Das gemietete Häuschen liegt ideal, um diesen Teil der Bretagne zu erkunden. In mitten der liebevoll gestalteten Dörfern mit einem Meer von Blumen und den unvermeidlich Hortensien (ich liebe Hortensien).

Nachts sind nur Fledermäuse und Käuzchen unterwegs, ab und an blökt ein Kälbchen in einem Stall, sonst absolute Ruhe. Ein Ort der Entspannung und Kontemplation. Auch wer unkundig in den Romanen von Banalec ist, wird in diesem Landstrich etwas Sagenhaftes verspüren. Die Wälder sind grüner und satter, das Unterholz fast urwaldartig. Es wäre nicht überraschend einen Zwerg über die Lichtung huschen zu sehen. Gut das Marley dabei ist!

Angereist kamen wir mit einem Zwischenstopp in der Champagne. Früher haben wir uns immer gefragt, wo haben die hier ihren Wein versteckt (wir mutmassten, dass es sich hier um etwas wie Bielefeld handelt); doch jetzt wissen wir es: im wesentlichen im Marnetal – endlos ziehen sich hier die Weinberge. Fast 400 Millionen Flaschen Champagner werden im Gesamtgebiet von mehr als 1000 Winzern produziert. Ein Teil davon lagert unter der teuersten Straße der Welt in Épernay. Ein Besuch in diese Region lohnt sich, um mehr über das komplizierte Verfahren der Champagnerherstellung zu erfahren und natürlich zu moderaten Preisen zu probieren und zu probieren….

À votre Santé

Super, dass wir bei „Chez Fred et Cécile“ in Verdilly ein Zimmer fanden. Nicht weit von der Autobahn entfernt, doch fast mitten in der Natur gelegen. Fred (Cécile war leider nicht da) ist ein wunderbarer Gastgeber (er spricht auch sehr gut Englisch) und ein Experte für Champagner. Wir haben sehr viel von ihm gelernt. Eine echte Empfehlung für einen Zwischenstopp und auch für ein Aufenthalt in der Champagne. Ein super Start.

Auf dem Weg zu unserem Häuschen gab es noch Zeit für ein Mittagesse in Pacé nahe Rennes: La Griotte! Hundeaffin, sehr gutes Essen und freundlicher Service. Ich empfehle lieber an der Vorspeise zu sparen, als am Dessert, das war unglaublich gut.

Ja, und dann kamen wir an….

viel Platz für Marley!!!!

Allée Josse Bihan

im Allée Josse Bihan. ein sehr liebevoll und geschmackvoll eingerichtetes Ferienhaus, das keine Wünsche offen lässt. Wir fühlten uns sofort wohl.

Und so entdeckten wir unsere Umgebung….

Ein Muß ist natürlich der Zöllnerweg auch unter GR34 bekannt. Ein ehemaliger Weg, um den damaligen Schmuggel einzudämmen, der die gesamte bretonische Küste entlang führt.

Wir starteten den Weg von Perros-Guirec. Perros-Guirec ist ein lebendiger und an der Küste langgestreckter Badeort. Hat aber seinen Charme am Strand bewahrt.

Strand von Perros-Guirec

Wir waren früh um 7.30 vor Ort, das Leben war noch ruhig und wir fanden einen Parkplatz am Kasino. Nach dem Strand geht es die Straße hoch und wie empfohlen, nahmen wir den Weg nach Ploumanac’h, um in den vollen Genuss der „Rosa Steine“ zu kommen. Um diese frühe Morgenstunde kamen uns nur einige Jogger entgegen. Der Hinweg war noch sehr entspannend für uns drei, doch der Rückweg, war etwa stressbetonter. Viele Hunde, viele Jogger, viele Touris – wie wir! Trotzdem beeindruckend!

Der Hinweg

Der Weg von Perros-Guirec nach Ploumanac’h ist nur 3,5 km lang, aber wir haben dafür 2 Stunden gebraucht, der Rückweg war deutlich schneller. Belohnt haben wir uns mit einem Besuch in der Auberge de la Vieille Eglise in Trégastel; hervorragender Hummer und eine super freundliche junge Bedienung. Mit einem mittelgroßen Hund wie Marley mag es etwas schwer sein, einen adäquaten Platz zu finden, da die Tische etwas enger stehen.

Hummer in der Auberge de la Vieille Eglise, Trégastel

Oder die nah gelegene Ile de Brehat, fast wie eine bretonische Puppenstube, die natürlich auch gut besucht wird. Die Überfahrt dauert ca. 10 – 15 Minuten, je nach Stand der Gezeiten. Nicht unbedingt eine Erholung für Marley, da es unglaublich viel Hunde gab und keine Möglichkeit ihn frei laufen zu lassen. Wir haben im Le Crech Kerio zu Mittag gegessen. Da es nicht direkt an der Küste liegt, ist es nicht ganz so teuer und die Qualität ist ebenfalls ganz gut.

Oder, angeblich das meist fotografierteste Haus in der Bretagne auf der Halbinsel von Plougrescant.

unweigerlich wird die Kamera gezückt.

Wer ein großer Freund von frischen Austern ist und nicht unbedingt auf Champagner und einem eleganten Ambiente Wert legt, sollte seine Austern im Cabane à huitres in Plouguiel genießen. Hier werden Austern in High Heels oder Snickers, in Krawatte oder Jogging Anzug direkt am Hafen genossen,

Cabane à huitres in Plouguiel

Aber wir waren nicht nur Essen, wir haben auch die Gelegenheit genutzt die Märke der Umgebung zu besuchen und haben uns noch mit den letzen Artischocken eingedeckt, die hier ganz frisch geerntet werden. Schade, dass die herrlich frischen, bretonischen Artischocken selten in den Restaurants der Umgebung angeboten werden und gut, dass wir eine gutbestückte Küche hatten.

Artischockenkartoffelauflauf

Apropos Märkte und Küche, irgendwo in der Nähe ist immer Markt. Den besten haben wir in Paimpol (dienstags) erlebt. Allein eine kleine Straße nur mit Fischständen!!!! Traumhaft! Wir lieben Moules bouchot, die besten Miesmuscheln der Welt! Diese Muscheln werden an Pfählen großgezogen, sind kleiner und nussig und ganz zart im Geschmack. Nach Moules bouchot, wird ein Genuss von „normalen“ Miesmuscheln aus den Niederlande schwierig! Apropos Paimpol, dort waren wir im La Vieille Tour, einem Restaurant mitten im Ort. Das Essen ist wirklich hervorragend, leider wurde an der Gemütlichkeit gespart, so konzentrieren wir uns ganz auf unser Menü. Leider war hier – wie in einigen Restaurants – der Service auf die Schultern von nur einer Person geschultert. Ich vermute, dass es auch in Frankreich schwierig ist, Nachwuchs für diesen Knochenjob zu begeistern. Schade, von mir bekommen sie alle Hochachtung. Wer einmal im Service gearbeitet hat, weiß wie anstrengend es ist, zwischen Küche und Kunde zu stehen.

Moules bouchot

Oder Palourdes, mit Spaghetti? wie Vongole!

Palourdes

Gut, dass es bei so gutem Essen genug Möglichkeiten gibt sich zu bewegen. Z.B. der Rundwanderweg um Brélidy oder ein weiteres Teilstück des Zöllnerweg von Landrellec in Richtung Trégastel Plage (diese Stück ist nicht ganz so stark frequentiert, als der Abschnitt von Perron Guirec nach Ploumanac’h) natürlich mit Einkehr im Restaurant Le Macareux. Die Lage ist atemberaubend und das Restaurant gemütlich! Da kann man es sich leisten, etwas in der Qualität nachzulassen und eigentlich sind Hunde nicht gestattet.

Ein Weg, der sich lohnt „Les Jardins de Kerdalo„, leider können Hunde nicht in den Garten mitgenommen werden und schade, dass der Garten nicht im März geöffnet hat, es gibt eine einzigartige Kamelienallee! Wunderschön!

Doch, das geht in den Gärten vom Château de La Roche Jagu. Eine fantastische Lage oberhalb vom Trieux. Mit einem netten kleinem Restaurant, freundliche Bedienung. Einem Ort zum Entspannen.

Château de La Roche Jagu

Nicht zu versäumen die Abbaye de Beauport, eine verträumte alte Abtei in der Nähe von Paimpol. Direkt am Meer gelegen, sie wurde ab 1992 restauriert.

Abbaye de Beauport

Eine ganz besondere Empfehlung, die ich jeden Besucher in dieser Region und Weininteressierten ans Herz legen möchte, ist „Le Tachen“, eine Weinbar mit sehr liebevoll dekorierten kleinen, französischen „Tapas“. Viele gute Tropfen gibt es offen und der Wirt nimmt sich gerne Zeit, diese zu erläutern. Ein wunderbarer Ort, den Tag ausklingen zu lassen.

Le Tachen: Guter Wein und Essen

Ja und dann waren wir noch in Saint Malo. Eine Stadt, die sich zweimal erfunden musste, denn sie war im „Zweiten Weltkrieg“ fast komplett zerstört worden und wurden wieder aufgebaut. Die Stadt ist ein Touristenmagnet und beherbergt Les Crèmeries Bordier, die die beste Butter der Welt herstellen.

Les Crèmeries Bordier, St. Malo

An Dinan haben wir leider keine so gute Erinnerungen, das liegt aber nicht an diesem wunderschönen Städtchen, als vielmehr an unserer Autopanne, die aber – dank eines umsichtigen Pannendienstes – sehr schnell behoben werden konnte.

Leider kann ich hier nicht alle unsere fantastischen Fotos zeigen, doch empfehlen möchte ich die Côte de Granit Rose für alle Naturbegeisterten und alle Fotobegeisterten!

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