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- Autor: Evelyn Netzer-Kloft
- Posted: 7. April 2025
- Kategorie: Entdeckungen, Frankreich
4 Jahre Mastignac – 4 Jahre „La France“

Wie schnell doch die Zeit vergeht. Im Februar 2021 haben wir Mastignac besichtigt und in diesem Jahr sind daraus vier Jahre Frankreich geworden!
Schon der Start war aussergewöhnlich. Es herrschte Hochzeit von Corona und es war nur unter Auflagen möglich von Deutschland ins Ausland zu reisen. Restaurantbesuche waren auch damals in Frankreich nicht möglich, doch es gab die Möglichkeit etwas auf das Zimmer serviert zu bekommen. So konnten wir im Februar 2021 einige in Frage kommende Objekte in Frankreich besichtigen.
Unser Besuch im Februar 2021 war überschattet vom Saharawind. Dieser verbreitete eine etwas gespenstische Atmosphäre, da die Landschaft in einen gelben Schleier gehüllt war.
Mastignac erschien uns deshalb etwas traurig. Außerdem konnte man spüren, dass das Anwesen schon mehr als 2 Jahre nicht mehr bewohnt wurde und wir zögerten kurz mit unserer Entscheidung. Doch nur ganz kurz, da wir das Potential erahnten und auch den Frieden spürten, der uns gefangen nahm.

Für mich persönlich erfüllt Mastignac alles was ich mir je für ein Zuhause gewünscht habe: Eine Haus mit Geschichte, mit einem Namen, mit einem Brotbackofen und einem Bachlauf. All das und mehr hat Mastignac zu bieten! Eine Geschichte – eine Identität!
Die Lage in Valréas ist herausragend, da es neben einigen Supermärkten auch zwei Baumärkte und auch ein Krankenhaus vor Ort gibt. Valréas ist umgeben von wunderbaren Dörfern wie Grignan, Richerenches, Nyons, Vaison etc. , nicht weit von der Autobahn.
Die Landschaft ist geprägt von Lavendel, Wein, Trüffelhaine, wunderbare Ausblicke, absolutes Grün und, und, ich kann nicht aufhören zu schwärmen. Für mich eine der schönsten Regionen im Vaucluse.
Die Dichte an herausragenden Restaurants ist außergewöhnlich und der Wein ist es wert entdeckt zu werden!
So haben wir unsere Entscheidung nie bereut!
Und so viel ist passiert und rückblickend ist so vieles hervorragend gelaufen. Wir hatten ein super Team für die Renovierung. Die versprochenen 6 Monate wurden, wer wird das glauben, eingehalten (klar mit ein paar Nachbesserungen). Alle Bäder (5) wurden herausgenommen und 3 neue Bäder komplett mit Toilette installiert. Oft standen unsere Handwerke da und diskutierten zusammen, wie etwas zu realisieren sei. Denn es mussten neue Toiletten an neuen Orten installiert werden. Heizungsrohre sollten besser kaschiert und elektrische Leitungen hervorgezaubert werden. Natürlich müssen Kompromisse gefunden und die eine oder andere Kröte geschluckt werden. Doch im Großen und Ganzen war es eine hervorragende Arbeit, die unsere französischen Handwerker Hand in Hand geleistet haben.
Anfangs haben wir noch gehofft, dass eine Suite nach der anderen fertiggestellt werden würde, damit wir diese schon einrichten konnten und sich die Arbeit besser verteilt. Doch das war ein Wunschtraum, es gab immer noch etwas zu streichen, zu verputzen oder es fehlten Leisten. D.h. es wurde außer dem Gîte alles am 30. Juni 2022 fertig. Natürlich nur fast, denn es fehlte da noch eine Fliese, dort ein Schloss und hier ein Fenster. Doch wir wussten aus Erfahrung, das ist üblich bei großen Baustellen.
Und trotzdem gibt es Situation, in denen man als Bauherr komplett hilflos ist, z.B bei der Fosse septique. Diese musste angemeldet, inspiziert und am Schluss auch abgenommen werden. Wer hat schon Erfahrung mit einer Fosse septique? Wir nicht. Da heißt Augen zu und durch, und hoffen, dass man mit Spezialisten zusammenarbeitet.
Oder die Zitterpartie mit unserem Pool, der schon seit Jahrzehnten existiert und niemand mehr nachvollziehen konnte, welcher Schlauch oder Leitung wofür dient. Ein kompletter Neubau wäre nicht möglich gewesen, aus Zeit- und natürlich Kostengründen. Da heißt es sich auf Fachleute zu verlassen. Wie glücklich wir waren, als wir das erste Mal im Pool schwimmen konnten.

Ja, dann wollten wir unseren Olivenbaum im Hof. Einen Maurer zu finden, für so eine spezielle Arbeit ist nicht einfach. Doch auch in diesem Fall hatten wir Glück und die Steine dafür haben wir von unserem Nachbarn bekommen.

Für unser Chambre d’hôte haben wir eine SARL gegründet, dafür war natürlich ein Expert comptable erforderlich, der ist nicht so leicht zu finden. Die SARL musste angemeldet und genehmigt werden. Als wir alle diese kleinen und größeren Hürden genommen hatten, konnten wir nach einer Testphase mit Familie und Kindern die ersten Gäste im September 2022 empfangen.
So sehr wir Frankreich lieben, leben wir doch überwiegend in Deutschland, da wo unsere Familien ist, unsere Freunde sind!
