Das Gartenjahr 2018

 Der Januar.

Es ist als würde jemand einen Schalter bei mir umstellen, nachdem ich nach den Weihnachtsfeiertagen und Silvester langsam zu Ruhe gekommen bin, heißt es Gartensondierung.

Bei mir herrscht fast drei Monate Gartenruhe und ich gehöre auch nicht zu denen, die ihren Garten geordnet in den Winter  entlassen.

Und wie ist der Status jetzt im Januar, was kann man Neues machen, muss etwas umgesetzt werden und wie geht es überhaupt meinen Lieblingen?

Gloire de Dijon im Januar 2018
Souvenir de la Malmaison im Januar 2018

Die Bestandsaufnahme im Januar 2018 – es ist viel zu warm! Die Rosen haben wieder nicht ihre Blätter verloren und es gibt sogar noch Rosenblüten und es erscheinen noch Knospen. Und die ersten Winterlinge recken ihre leuchten gelben Blüten durch den Schnee und das Anfang Januar! Es lugen schon einige Tulpenspitzen und Narzissen aus der Erde und selbst die Hortensien treiben schon aus. Alles wieder viel zu früh! Ich hatte in diesem Winter weder meine Stammrosen noch die Kamelien eingepackt, hoffentlich gibt es keine böse Überraschung.

Der Februar.

Es war zu erwarten, es gab nochmals einen kleinen Kälteeinbruch. Trotzdem, die ersten Kamelienblüten. Ich kann das immer nicht erwarten, weil die Kamelien erst seit 3 Jahren an der geschützten Nordseite gepflanzt sind und bei gekauften oder geschenkten Kamelien nicht wirklich die Winterhärte bekannt ist. Doch die drei Kamelien entwickeln sich wunderbar. Auch die Narzissen haben schon Knospen. Mein Yuzzubäumchen steht nur etwas geschützt und nicht weiter eingepackt. Es sieht aber noch gut aus. Denn Yuzzu gehören zu den winterhärtesten Zitruspflanzen. Auch meine kleine Orangerie im Keller sieht gut aus, kein Verlust an Blättern oder irgendein Befall. Besonders das Mayerzitronenbäumchen ergab reichliche Ernte.Die Bäumchen stehen relativ kalt und lichtarm. Mit Ausnahme mein Kaffirpflänzchen, das überwintert bei ca 20 Grad.

Eigentlich fange ich gerne schon Ende Februar an, die Beete auf Vordermann zu bringen. Denn bis Mitte März sollte eigentlich alles bereit sein. Bisher habe ich nur die Glyzinien geschnitten, ich hoffe, ich habe es korrekt gemacht und wir werden mit einer reichlichen Blüte beschert. Falls ich eine neue Glyzinie kaufe, achte ich darauf, nur eine blühende Pflanze zu kaufen. Denn wenn die Pflanze aus einem Samen gezogen wurde, braucht die Pflanze Jahre um einen mit Blüten zu erfreuen.

Der März

Es wird nicht Frühling! Aber der Plan steht, bis Ende März muss geschnitten, vorbereitet und gedüngt werden. Spass macht das nur bedingt unter 10 Grad und zum Teil im Regen. Ich musste jeder Tag genutzt werden, an dem es irgendwie möglich war draußen zu arbeiten, denn der Frost kam, doch nur ziemlich spät und überraschend und ließ mich bangen um meine Kamelien und Stammrosen. Die Blätter von einer Kamelie haben sich ziemlich eingerollt, ich befürchtete, dass sie die überraschenden Wetterkapriolen nicht trotzen kann. Aber es sieht noch gut aus, dass ich sofort übermütig wurde und eine neue Kamelie in unserem Garten begrüßen kann. Einige Wochen lief ich um die weiße Schönheit herum, denn ganz billig war sie nicht und dann habe ich doch zugeschlagen und freue mich, dass ich sie bald an ihren vorgesehenen Platz einpflanzen kann. Sie hat riesige  weiße Blüten und soll bis -18 Grad winterfest sein und sie ist spätblühend!

Neuzugang Contessa Lavinia Maggi alba

Der April

Nach dem Winter kam sofort der Sommer! Das Frühjahr wurde in wenigen Tagen abgehandelt. Alle meine Obstbäume blühten zeitgleich: Kirsch, Apfel, Zwetschge und Birne. Die Blütenpracht der Magnolie war nur zwei Tage zu bewundern. Späte Tulpen zeigten sich schon Mitte April. Das Thermometer schnellte auf über 30 Grad hoch, nur die Nächte waren noch nicht sommerlich warm. Die Natur explodierte; innerhalb kurzer Zeit waren die Bäume grün. Der Flieder ist schon fast wieder am verblühen. Ich hoffe sehr, dass die Natur mit solchen Wetterkapriolen umgehen kann.

Meine kleine Orangerie steht schon draußen und zeigt schon die ersten Knospen und Blättchen. Dieses Mal habe ich die kleinen Bäumchen gut über den Winter gebracht. Ich habe jetzt alle Zitruspflanzen in Terrakottagefäße umgetopft ich habe gelesen, dass dies besser für Zitruspflanzen sei, da sie absolut keine Staunässe vertragen. Deshalb habe ich der Pflanzenerde auch noch einige Tonkügelchen zugemischt, es scheint den Zitruspflanzen gut zu bekommen. Die Tongefäße stehen bei uns im Kies, deshalb kann das Wasser auch gut abfließen.

Mittlerweile blühen auch alle Strauchpäonien. Leider ist das Schauspiel nur von kurzer Dauer.

Strauchpäonie
Strauchpäonie
Strauchpäonie

Das „tränende Herz“ steht in voller Blüte und auch der Rhododendron ist übervoll mit weißen Blüten.

Leichtsinnigerweise habe ich schon die Tomatenpflanzen an die Südseite gestellt. Jetzt heißt es aufzupassen, ob doch noch Nachtfrost kommt.

Der Mai

Der Monat Mai ist der Lohn des Gärtners, jedenfalls hier an der Bergstraße. Anfang Mai hatten wir zwar schon sehr schöne Tag, aber endlos „Nordwind“. Jetzt Ende Mai haben wir Hochsommerwetter. Schon etwas schräg. Die Rosen stehen in voller Blüte, besonders bei den historischen oder alten Rosen, ist die erste Blüte überwältigend. Auch die Päonien blühen dieses Jahr besonders reich, vielleicht liegt es daran, dass sie sich einfach etabliert haben. Ein wunderbarer Duft liegt in der Luft und ich kann nicht aufhören, den Gartenrundgang zu machen. Doch es gibt auch immer Entdeckungen, die die Freude trüben: z.B. die Läuse. Ich spüle sie mit einem starken Wasserstrahl ab oder versuche es mit einer Neutralseifelösung, doch die Läuse sind hartnäckig, am schlimmsten sind die schwarzen, die haben mir letztes Jahr die Lupinen in wenigen Tagen vernichtet.

Jetzt sind es auch die ersten Morgen, die zum Frühstück unter dem Apfelbaum einladen. Morgen tanzen die Mohnblüten in der aufgehenden Sonne, am Abend sind sie schon verblüht. Doch am nächsten Tag sind schon die nächsten Blüten da, die von allen möglichen Insekten besucht werden.

Die Chilepflanzen sind schon eingepflanzt und auch die Basilikumpflanzen sind schon in der Erde. Ende Mai habe ich die ersten Gurken ernten können. Die Tomatenpflanzen haben die ersten Blüten. Und die Kirschen können schon geerntet werden. Meine kleine Orangerie blüht. Die Feigen haben viele Früchte angesetzt.

Vielleicht ist der Mai der schönste Gartenmonat und um ihn in vollen Zügen zu genießen, sollte man bestimmt nicht in Urlaub fahren.

Der Juni

Der Juni ist wieder ein etwas arbeitsreicher Gartenmonat. Die zweite Düngung steht an! Besonders die Rosen bekommen eine gute Dosis ab. Apropos Rosen, leider verblüht jetzt die erste große Blüte und ein bisschen Wehmut macht sich breit.

Aber die Hortensien zeigen ihre ersten Blüten. In unserer Region blühen die normalen Bauernhortensien eher dunkelrosa und nicht im strahlenden Blau. Deshalb habe ich einige Hortensien in Töpfe gepflanzt, damit ich sie mit den entsprechenden Nähstoffen und mit Aluminiumsulfat aufsäuren kann und sie hoffentlich blau erblühen. Bin mal gespannt, ob sie dieses Jahr wirklich klappt.

Die Dahlien erhalten ebenfalls eine gute Portion Dünger, in der Hoffnung, dass sie reichlich Blüten ansetzen. Der Lavendel steht ebenfalls in voller Blüte und statt Rosenduft erfüllt Lavendelduft den Garten.

Ja und meine kleine Tomaten- und Gurkenaufzucht wächst und gedeiht. Täglich verlangen sie eine große Wasserportion und einmal in der Woche ein Schub mit Dünger. Die Chilis haben reichlich Blüten. Und in etwa 2 Wochen kann ich bestimmt die ersten Rote Beeten ernten.

Ach ja, die Johannesbeeren färben sich schon rot und schwarz, aber ein gutes Beerenjahr ist es nicht, auch bei den Stachelbeeren hätte ich mir mehr erhofft. Leider versprechen die schwarzen Johannisbeeren keine reiche Ernte, das ist schade, da ich diese besonders mag.

Der Juli

Ferienzeit! Ruhezeit? Es ist heiß, nicht nur ein paar Tage sondern schon seit Wochen. Hier an der Hessischen Bergstraße sind wir verwöht mit Sonnenstunden, ein Vorteil oder eher ein Last? Manchmal haben wir schon über 6 Wochen Temperatur meist um 30 Grad und eher wenig Niederschlag. Jede Gewitterwolke zittert man herbei, auch wenn man einen überfluteten Keller riskiert. Ein doch etwas extremer Sommer. Da macht es wenig Freude im Garten zu arbeiten, oder man fängt um 7 Uhr in der Frühe an. Die zweite Rosenblüte lässt auf sich warten.

Der August

Die Hitze hört nicht auf! Die Tage werden kürzer und die Temperaturen steigen bis 37 Grad. Marley sucht nur den Schatten unter den Eiben. Ab 10 Uhr ist der Aufenthalt im Garten sehr schweißtreibend. Aber einige Tätigkeiten stehen an. Verblühte Rosen und Dahlien müssen geschnitten werden. Nur das Ernten macht wirklich Spass, die Tomaten haben jetzt italienische Qualität!

Und die mediterranen Topfpflanzen fühlen sich so richtig wohl.

Plumbago

So intensiv hat unsere Bougainvillea noch nie geblüht. Der Oleander steht in voller Blüte und die Zitruspflanzen gedeihen prächtig, selbst die Kumquatpflanze hat viele Blüten und entwickelt schon die ersten Früchte.

Fruchte der Yuzu
Kumquatsblüten

Und die Feigenbäume tragen gewaltig. Jetzt muss schon täglich kontrolliert werden, ob die Früchte schon reif sind.

Doch letztendlich hoffe ich auf Regen!

September – Dezember

Mein Gartenjahr endete abrupt, durch eine Entzündung im Arm – Tennisarm, durch das Gärtnern. Jetzt ist Schonung angesagt und immer schön Dehnen. Ich hoffe, dass durch die Winterpause verordnete Schonung, ich nächstes Jahr wieder voll einsatzfähig bin, denn der Garten ist leider nicht im besten Zustand.

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