Nahe am Schlaraffenland – Die Drôme

„Von den Felsen des Vercors bis zu den Lavendelfeldern der Provence ist die Drôme zugleich Licht und Schatten, Weite und Nähe, Weichheit und Wärme. Ihre Panoramen sind atemberaubend, ihre Aromen entzücken mit den Düften des Südens. Manchmal geheimnisvoll, manchmal vertraut, überraschend, aber immer authentisch – lassen Sie sich verzaubern!“

Stammt leider nicht von mir, sondern ist von der Tourismuswebsite der Drôme übernommen. Dies ist aber eine wunderbare Beschreibung eines fast übersehenem Teil von Frankreich.

Denn die Drôme wird auf dem langen Wag an die Côte d’Azur oder Spanien häufig links liegen gelassen. Absolut zu unrecht, denn genau hier ist eine Landschaft, die geschaffen ist für einen abwechslungsreichen Urlaub und vielen außergewöhnlichen Entdeckungen. Und obwohl die Drôme nicht zu der Region Provence zählt, spricht man von der Drôme provençal.

Die Drôme ist Genuss für alle Sinne!

Vom Norden kommend fängt der Genuss in Tain-L’Hermitage an. Denn dort ist der Sitz des berühmten Schokoladenherstellers: Valrhona. In der „La Cité du chocolat“ kann der Besucher alles über gute Schokolade erfahren und natürlich kaufen. Auch Kurse werden angeboten.

Nur einige Kilometer weiter in Valence zelebriert Anne-Sophie Pic eine Küche auf höchstem Niveau, die der Michelin mit drei Sternen ausgezeichnet hat. Neben einigen Restaurants und Bistros können kulinarische Köstlichkeiten auch in einer Epicerie erstanden werden.

Auch an der Rhône und nur eine Katzensprung entfernt, liegt die Hauptstadt des Nougats – Montélimar. In vielen Geschäften kann man sich mit dieser Leckerei eindecken.

Und überall den hervorragenden Côte du Rhone. Drei Grand Crus finden Sie in der Appellation: Hermitage (AOC – AOP), Crozes-Hermitage (AOC – AOP) und Vinsobres (AOC). Außerdem gibt es noch AOC-geschützte Schaumweine: die Clairette und den Crémant de Die.

Feinschmecker kennen natürlich die Drôme, ist sie doch einer der wichtigsten Quellen in Frankreich für Tuber melanosporum, den Trüffel. Ab Mitte Dezember wird dieser Trüffel in den Eichenplantagen geerntet und auf den Märkten, aber besonders in Richerenche oder in St. Paul-de-Trios-Chateaux angeboten. Zu dieser Zeit kommen die Liebhaber angereist und alle Restaurants bieten ihre Trüffelspezialitäten an.

Doch es gibt noch andere Aromen, allen voran natürlich der Lavendel, der in der Drôme weite Teile der Landschaft prägt. Bei der Firma Durance in Grignan ist es möglich diese Düfte mit nach Hause zu nehmen.

Vielfältige Landschaften und einmalige Flora können Sie auf Ihren Wanderungen durch die regionale Naturpark der Vercors und der Baronnies provencal entdecken.

Oder ein Gesamtkunstwerk. In Hauterive schuf ein Landbriefträger in 10.000 Tagewerken seinen idealen Palast, eine Märchenwelt für sich und einzigartig in dieser Art: Le Palais Idéal du facteur Cheval.

Nicht zu vergessen die Dörfer, die zu den les plus beaux villages de France zählen: Le Poet-Laval, Mirmande, Montbrun-Les-Bains, La Garde-Adhemar, Grignan

Oder man schlendert über die fantastischen Märkte, wie z.B. in Nyons. An zahlreichen Ständen werden lokale Produkte angeboten, allen voran das lokale Olivenöl.

Zum Ausgleich bieten sich viele sportliche Aktivitäten an. Das Vercors entdecken auf ausgedehnte Wanderungen, z.B. auf den Spuren der Hugenotten („Sur les pas des huguenots“) oder mit der Nase im Wind auf 2000 km Radwegen.

Fehlt jetzt nur noch ein bezauberndes Chambre d’hotes, von dem alle diese Unternehmungen gestartet werden können:

Einer meiner Empfehlung ist La Moutière in Colonzelle. Ein traumhaftes Bastide, liebevoll renoviert mit Gästezimmern und Gîtes. Hier heißt Sie Françoise herzlich willkommen, sie ist mit ganzem Herzen Gastgeberin. Sie hat dieses Paradies mitten im Grünen zwischen Lavendel, Wein und Sonnenblumen geschaffen und freut sich ihre Gäste auch an dem Table d’hote zu verwöhnen (sie kocht ganz hervorragend ein Blanquette de veau).

Natürlich gibt es einen Pool, einen Platz für Petanque, einen Tennisplatz und für die Kleinsten eine Schaukel und einen Sandkasten und es werden Fahrräder für die Entdeckungen angeboten.

Wir hatten das Gîte „Atelier“ gebucht, das war mit zwei Schlafzimmern und einer wunderbar beschatteten Terrasse ideal. Super war, dass ich mit Marley direkt von der Bastide aus über Feldwege laufen konnte.

Es ist ein Urlaub in der Natur, ich habe noch nie so viel unterschiedliche Vögel gehört und nachts, wenn es mal spät wurde, lauschte ich zum Einschlafen den Unterhaltungen der Nachtigallen.

Auch entdeckte ich das erste Mal einen Segelfalter.

Für einen ersten Eindruck empfehle ich einen Film aus der Reihe von „Les carnet de Julie“ über die Drôme. Viel Spaß!