Wer mag Orangeat?

Ist da Orangeat drin? Das ist die erste Frage, wenn man stolz seinen Christstollen den Gästen serviert. Und falls ja, bleibt der, mit viel Sorgfalt und Liebe gebackene Christstollen liegen. Das war der Grund warum ich Zitronat und Orangeat für meinen Christstollen püriert verwendet habe, weil ich glaube, dass das Zitrusaroma erforderlich ist für den „wirklichen“ Christstollen. Ich probierte unterschiedliche Marken aus, aber richtig zufrieden war ich nie. Warum wird Orangeat in der Bäckerei verwendet, wenn es eigentlich niemand mag?

Zufällig stieß ich auf einen Orangeatproduzenten in Spanien und bestellte dort beides Orangeat und Zitronat. Das war eine echte Offenbarung. Wunderbar aromatisch, überhaupt nicht seifig und garnicht zu vergleichen mit der Supermarktware! Da lag die Überlegung nahe: geht das noch besser, kann selbst gemachtes Orangeat das Aroma noch toppen?

Mit Pomeranzen aus meiner Orangerie ging ich in Produktion. Pomeranzen werden in der Regel für die Orangeatherstellugn eingesetzt. Das Aroma von Pomeranzen ist einzigartig, doch der Bitterton ist präsent. Kann aber in kleinen Dosen für Gebäck und Dessert verwendet werden.

Gefurchte Pomeranze

Anschließend stellte ich noch Orangeat aus normalen Bio-Orangen her. Bei den herkömmlichen Bio-Orangen tritt der Bitterton in den Hintergrund und es schmeckt deshalb etwas süsser. Doch sei es Pomeranze oder Orange, beide Früchte führen zu einem überraschend intensiv aromatischen Orangeat.

Selbst hergestelltes Orangeat mit Milchschokolade überzogen, ist ein ungewöhnliches Konfekt und ein kulinarisches Präsent zu Weihnachen. Und es lässt sich wirklich unkompliziert herstellen, es lohnt sich!

 

Details

Zutaten

  • Orangen
  • Zucker
  • Wasser
  • 1 Esslöffel Puderzucker

Zubereitung

  • 1Orangen schälen und die Schale in Streifen schneiden. Um den Bitterton der Orange zu reduzieren die Streifen 2-3 Mal in Wasser auf kochen. Das Wasser abgießen und verwerfen. Anschließend die Orangenstreifen wiegen und der selben Menge Zucker vermengen und in ein Topf geben. Mit soviel Wasser aufgießen, dass die Orangenstreifen knapp bedeckt sind. Einmal aufkochen und dann die Temperatur herunterschalten und bei geringer Hitze ca 1 Stunde köcheln. Falls man ein weicheres Ergebnis haben möchte, kann man den Kandiervorgang auch auf ca 80 Minuten verlängern. Anschließend die Orangenstreifen abgießen, dabei umbedingt den Sirup auffangen und aufheben. Damit können Dessert nicht parfümiert werden. Die Orangenstreifen zum trocknen auf ein Gitter legen. Anschließend in ein Glas geben und mit etwas Puderzucker bestreuen. Das erhöhte die Haltbarkeit.

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