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- Autor: Evelyn Netzer-Kloft
- Posted: 27. Oktober 2020
- Kategorie: Aus Küche & Keller, Gebäck, Italien, Restaurant
Apfeltarte mit Ziegenkäse
Äpfel, Äpfel und noch mehr Äpfel. Dieses Jahr ist ein Mastjahr. Da ist etwas Kreativität gefordert, um nicht der Tarte tatin oder dem Apfelstreusel überdrüssig zu werden.
Deshalb war es auch gut, dass wir im Piemont waren. Wunderbarer Ziegenkäse und die fantastischen piemontesischen Haselnüsse wurden für diese herzhafte Tarte verwendet.
Das Piemont, die Wiege von Slow Food, gegründet im piemonetesischem Bra. Die Organisation ist mittlerweile weltweit bekannt und hat sich die Devise: „Buono, pulito e giusto“ auf die Fahne geschrieben.
Das Piemont bietet alles um diesen Forderungen gerecht zu werden. Herausragende Qualität und wunderbare Köstlichkeiten: fantastischen Käse, zartschmelzende Schokolade, die besten Haselnüsse der Welt, herausragenden Wein und im Winter wird die Liste mit weißen Trüffeln komplettiert und noch vieles mehr
Doch nicht nur für das leibliche Wohl ist gesorgt. Kaum ist der erste Bergort, wie La Morra oder Barbaresco erreicht, bietet sich ein unvergleichlicher Ausblick auf die Weinberge und Täler.
Die Abendsonne taucht diese unglaublichen Ausblicke in ein leichtes, fast unwirkliches Rotgold.
Es war Ende September die Ernte von Barbera, Muskat oder Nascetta ist eingeholt. Nur der Nebbiolo braucht wieder etwas länger. Der Nebbiolo, für mich eine der schwierigsten Rebsorten, sei ist im Anbau, Ausbau oder im Glas. Die Traubensorte gedeiht nur auf südlich oder südwestlich gelegenen Steillagen und kann erst relativ spät, nämlich ab Mitte Oktober geerntet werden. Eine der berühmtesten Lagen im Piemont für Nebbiolo ist Barolo.
Nicht immer wird ein Barolo serviert, der erahnen lässt, was der Nebbiolo zu bieten hat. Nebbiolo ergibt einen sehr säure- und tannenhaltig Wein und ist jung nur schwer trinkbar. Leider wird dieser oft in den touristischen Weinbars in den Nebbiolo-Gebieten angeboten. So ist es schwierig, Liebhaber für den Barolo zu gewinnen. Doch welcher Winzer kann es sich erlauben seinen Wein erst nach 10 oder 20 Jahren dem Markt zugänglich zu machen. So haben viele Winzer begonnen von der traditionellen Verarbeitung abzuweichen, um die Weine früher „trinkfähig“ zu gestalten. So bleibt der Barolo ein Wein für Experten, die die Winzer kennen und es sich leisten können, einige Flaschen einige Jahre im Keller verschwinden zu lassen.
Etwas zugänglicher gestaltet sich – für mich – der Barbaresco. Auch ein Nebbiolo doch weicher. Aber das ist meine persönliche Ansicht.
Doch neben Weine aus der Nebbiolotraube gibt es noch andere interessante Entdeckungen: der Barbera. Ja, ich weiß, den Barbera d’Alba kann man kaum trinken. Wird doch der Barbera oft dort angebaut, wo der Nebbiolo nicht gedeiht.
Aber der Barbera d’Asti und besonders der aus Nizza ist eine wunderbare Alternativ zu einem Nebbiolo, denn das schöne ist, er kann früher genossen werden und ist eine unglaublich tolle Entdeckung.
Und dann gibt es noch einen Wein, der es umbedingt zu entdecken gibt: den Nascetta. Eine atochthone Traubensorte aus dem Piemont. Herrlich fruchtige und volle Weisswein. Eine wunderbare Ergänzung zum Arneis. Wir haben ihn direkt beim Winzer: Alessandro Rivetto gekauft.
All diese herrlichen Wein werden in der Osteria delle Aie in Castellinaldo serviert. Am Abend um 20.00 Uhr öffnet die gemütliche Osteria und ist innerhalb weniger Minute bis auf den letzten Platz gefüllt. Und schon steht eine Magnumflasche auf dem Tisch und herrlich dampfende Antipasti. Und so vergeht der Abend im herrlichen Genuss.
Angeregt durch den servierten Wein besuchten wir die Cantine Coppo in Canelli. Online konnten wir uns für eine Führung mit einer Degustation anmelden. Die Führung wurde von einer sehr engagierten jungen Önologin durchgeführt. Übrigens die Keller der Cantine sind ein Unesco Kulturerbe.
Im Marc Lanteri Ristorante im Castello Grinzane Cavour haben wir mittags ein piemontesisches Menü im Sternebereich genossen. Zum Dessert wurde ein Moscato d’Asti serviert, der absolut gar nichts mit einem Spumante zu tun hat. Leicht, fruchtig und nicht zu süss, einfach perfekt.
Zum Abschluss waren wir noch in Barbaresco im Antiné essen. Hier wird piemontesische Küche kreativ umgesetzt. Hier Tajarin mit Trüffeln.
Original italienisches Mehl (alles bio) bietet Marino Felice in Cossano Belbo an, sei es Manitoba, Semola Maismehl, Kamut etc.
Quasi ein Geheimtipp für italienische Schokoladentrüffel oder andere süsse Leckereien ist die Cogno Giovanni Laboratorio Pasticceria in La Morra. Sie ist versteckt in einem Innenhof. Klopft man an, wird die Tür von sehr fröhlichen und freundlichen Damen geöffnet, die die eine oder andere Leckerei auch zum Probieren anbieten.
Details
- Preparation Time: 00:30
- Kochzeit: 00:30
- Küche: International
- Portionen: 6
Zutaten
- 250 g Mehl Type 405
- 10 g Zucker
- 5 g Salz
- 130 g Butter kalt
- 1 Ei
- 150 g Ziegenweichkäse 56%
- 100 g Sahne
- 2 Eier
- 3 Knoblauchzehen
- Pfeffer
- Salz
- Muskatnuss
- Piment d'espelette
- 100 g piemontesische Haselnüsse gehackt
- 20 g Butter
- 3-4 Äpfel je nach Größe
Zubereitung
- 1Aus Mehl, Zucker, Salz, dem Ei und der kalten Butter zügig einen glatten Teig kneten. Den Teig sofort ausrollen und in eine gefettete Kuchenform (28 cm) legen. Die Kuchenform für ca. 15 Minuten in den Tiefkühler geben. Inzwischen Den Ziegenkäse mit der Sahne, Eiern, Knoblauchzehen und den Gewürzen im Mixer homogen vermischen. Die Äpfel schälen und in 8 Schnitzen zerteilen. Die Haselnüsse grob zerhacken. Die Kuchenform aus den Tiefkühler holen und die Ziegenkäsecrème auf den Teigboden verteilen. Darauf die Apfelschnitzen legen. Die gehackten Haselnüsse darauf verteilen und mit Butterfläckchen bedecken. Bei 180° ca. 20-30 Minuten backen. Nach 15 Minuten die Kuchenform mit einer Alufolie bedecken, damit die Tarte nicht zu braun wird.